IPONE

Motorrad-Bremsflüssigkeit – allgemeine Informationen

Sie überträgt die Kraft vom Bremshebel oder -pedal auf die Bremszylinder und sorgt so für eine sichere Verzögerung. Dabei müssen Motorradfahrer auf die richtige Auswahl und Pflege der Bremsflüssigkeit achten, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit ihrer Maschine zu gewährleisten.

Arten von Bremsflüssigkeiten

Es gibt drei Haupttypen von Bremsflüssigkeiten, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden:

1. DOT 3, DOT 4 und DOT 5.1
Diese Bremsflüssigkeiten bestehen hauptsächlich aus Polyglykolen und Additiven. Sie sind weit verbreitet und für die meisten Motorräder geeignet. DOT 4 ist heutzutage die häufigste Wahl, da sie höhere Siedepunkte als DOT 3 bietet. DOT 5.1 weist die höchsten Leistungswerte in dieser Gruppe auf, wird jedoch meist in Hochleistungsanwendungen wie Rennsport oder ABS-Systemen genutzt.

2. DOT 5 (Silikonbasis)
Im Gegensatz zu den glykolbasierten Flüssigkeiten ist DOT 5 hydrophob, das heißt, sie nimmt kein Wasser auf. Dies verhindert eine Verringerung des Siedepunkts durch Feuchtigkeitsaufnahme. Allerdings ist sie nicht mit DOT 3, DOT 4 oder DOT 5.1 mischbar und wird selten in Motorrädern verwendet, da sie in vielen Bremssystemen Schaumbildung verursachen kann.

3. Mineralölbasierte Bremsflüssigkeit
Diese Art von Bremsflüssigkeit kommt vor allem in bestimmten Bremssystemen von Herstellern wie Magura oder Shimano zum Einsatz. Mineralöl ist weniger aggressiv gegenüber Dichtungen und zieht keine Feuchtigkeit an. Allerdings ist sie nicht mit DOT-Flüssigkeiten kompatibel und sollte nur in dafür vorgesehenen Systemen verwendet werden.

Eigenschaften von Bremsflüssigkeiten

Bremsflüssigkeiten müssen verschiedene Anforderungen erfüllen:

  •  Hoher Siedepunkt: Eine zu niedrige Temperaturbeständigkeit kann zu Dampfblasenbildung führen, was die Bremsleistung stark beeinträchtigt.
  • Geringe Kompressibilität: Damit die Kraftübertragung direkt und präzise erfolgt
  • Korrosionsschutz: Additive verhindern Schäden an Metallteilen im Bremssystem
  • Kompatibilität mit Dichtungen: Bremsflüssigkeiten müssen mit den Gummikomponenten des Systems harmonieren, um Leckagen und Schäden zu vermeiden.

Einsatzbereiche und Wartung

Die Wahl der richtigen Bremsflüssigkeit hängt von der Nutzung des Motorrads ab. Für den Alltag reicht meist DOT 4 aus, während im Rennsport oder bei Hochleistungsbremsen DOT 5.1 bevorzugt wird. Regelmäßiger Wechsel ist essenziell, da Bremsflüssigkeiten im Laufe der Zeit Wasser aufnehmen und ihre Leistungsfähigkeit verlieren. Hersteller empfehlen in der Regel einen Wechsel alle zwei Jahre, bei sportlicher Nutzung sogar häufiger.

Durch die richtige Auswahl und Pflege der Bremsflüssigkeit bleibt das Motorrad-Bremssystem sicher und leistungsfähig.

Bei Auswahl der Bremsflüssigkeit bitte umbedingt die Vorgaben der Motorradhersteller beachetn!